Rosa Parks – „die Mutter der Bürgerrechtsbewegung“
Die Frau, die nein sagte

Es war ein Donnerstag, der 1. Dezember 1955 in Montgomery, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Alabama. Rosa Parks kam wie immer von der Arbeit im Kaufhaus Montgomery Fair und stieg in den nächsten Bus, als der Busfahrer sie und ihre Sitznachbarn plötzlich anschnauzte: „Bewegt euch, ich brauche eure Sitze.“

In den Bussen waren vorne vier Reihen für Weiße reserviert, die oft leer blieben, aber von den afroamerikanischen Passagieren nicht benutzt werden durften. Dann gab es einen mittleren Abschnitt, den schwarze Personen benutzen durften, allerdings war eine komplette Reihe zu räumen, sobald auch nur ein weißer Passagier in dieser Reihe sitzen wollte. Der hintere Teil des Busses war meist überfüllt.

Doch statt sich wie die anderen klaglos nach hinten zu verziehen, blieb sie sitzen. „Stehst du wohl auf?“, verlangte der Fahrer. Doch Rosa schaute ihm direkt in die Augen und antwortete: „Nein.“ „Dann lasse ich dich verhaften!“ Parks antwortete würdevoll: „Das dürfen Sie gern machen.“ Wenige Minuten später führte die Polizei die Näherin ab.

Die Nachricht von ihrer Verhaftung verbreitete sich schnell und wurde zum Anlass für eine einmalige Protestaktion, zum stadtweiten Boykott der Busse.

Rosa Parks war eine der Heldinnen dieses unvergleichlichen Triumphes. Mit ihrem stillen Protest hatte sie aber nicht nur den Startschuss für den Busboykott gegeben, sondern auch für den Freiheitskampf des Martin Luther King. Bis heute wird Parks daher als „Mutter der Bürgerrechtsbewegung“ und als nationale Heldin verehrt.